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Satte Farben vor Schwarz

Sophie Heldmann, Deutschland, 2010

Bruno Ganz ist Fred und als der seit 50 Jahren ein Paar mit Anita (Senta Berger), glücklich verheiratet. Sie haben zwei erwachsene Kinder, die Enkelin steht kurz vor dem Abitur. Beide können nicht nur auf ein erfülltes Leben zurückblicken – sie sind noch mittendrin. Dass Fred schwer krank ist, haben sie ihrer Familie bislang verheimlicht. Erstmals in all den Jahren nimmt Fred sich nun Freiheiten heraus, die seine Frau vor den Kopf stossen. Zum ersten Mal fühlt Anita sich allein gelassen und stellt ihre Beziehung in Frage. Doch eine Liebe wie die ihre endet nicht einfach so. Sie soll niemals enden.
Bruno Ganz ist Fred und als der seit 50 Jahren ein Paar mit Anita (Senta Berger), glücklich verheiratet. Sie haben zwei erwachsene Kinder, die Enkelin steht kurz vor dem Abitur. Beide können nicht nur auf ein erfülltes Leben zurückblicken – sie sind noch mittendrin. Dass Fred schwer krank ist, haben sie ihrer Familie bislang verheimlicht. Erstmals in all den Jahren nimmt Fred sich nun Freiheiten heraus, die seine Frau vor den Kopf stossen. Zum ersten Mal fühlt Anita sich allein gelassen und stellt ihre Beziehung in Frage. Doch eine Liebe wie die ihre endet nicht einfach so. Sie soll niemals enden.
Dauer
82 Minuten
Sprache
VO Deutsch
Untertitel
Französisch, Englisch
Video-Qualität
1080p
Verfügbarkeit
Österreich, Deutschland
The Invisible Frame (2009)
Cynthia Beatt
Deutschland
59′
1988 konzipierte Cynthia Beatt eine besondere filmische Fahrradtour. Sie wählte eine Reihe von Orten entlang der 160 km langen Grenze aus, an der die junge Tilda Swinton entlang radelte und so die Insel West Berlin scheinbar einmal umrundet. Heute ist CYCLING THE FRAME ein ungewöhnliches historisches Dokument, und Tilda Swinton, die 2008 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, ist längst ein Star. 21 Jahre später, im Juni 2009, sind Cynthia Beatt und Tilda Swinton noch einmal jene Linie nachgefahren, die die Mauer durch Berlin geschnitten hat. In THE INVISIBLE FRAME folgten sie dem gleichen Weg durch die vielfältigen Grenzlandschaften, dieses Mal aber auf der West- und Ostseite Berlins. Wo einst der Stillstand des organischen Wachstums durch den Mauerbau die Landschaft prägte, verwischen 20 Jahre nach dem Fall der Mauer unkontrolliertes Wachstum oder Bebauung die Spuren des Grenzverlaufs. Im rhythmischen Zusammenspiel von festen Einstellungen und Kamerafahrten ergibt sich eine pulsierende Kreislaufbewegung, ein Umkreisen Ost- und Westberlins, das beide Seiten ineinander verwebt. Persönliche Reflexionen von Tilda Swinton als innere Monologe ergänzen die aus Originaltönen komponierten ‚Soundscapes‘ von Simon Fisher Turner, der bereits in den 80er Jahren mit Derek Jarman und Tilda Swinton zusammenarbeitete.
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Styx
Wolfgang Fischer
Deutschland
95′
Rike ist eine erfolgreiche Ärztin. In ihrem dringend benötigten Urlaub will sie allein auf einer Segelyacht von Gibraltar nach Ascension im Atlantik reisen. Ihr Wunsch nach unbeschwerten Ferien scheint sich zu erfüllen, doch nach einem Sturm schlägt das Abenteuer in eine nicht gekannte Herausforderung um: In der Nähe ihres Schiffes entdeckt sie ein beschädigtes, hoffnungslos überladenes Flüchtlingsboot. Mit Rike sind wir schlagartig mitten drin. Unser Alltag birgt Gefahren. Die 40-jährige Notfallärztin Rike wird mitten in der Nacht zu einem Autounfall gerufen und gibt alles, um den verletzten Fahrer zu retten. Wenig später belädt sie unter dem Affenfelsen von Gibralter eine gemietete Yacht, mit der sie auf Darwins Spuren nach Ascension segeln will, mit sich allein sein, auf sich gestellt und gefordert, den Frieden und die Ruhe geniessend auch. Sie sind eindrücklich, die Passagen mit dem Boot, die Kommunikation mit anderen Schiffen und dem Festland, das Meistern eines nächtlichen Sturms. Packend inszeniert von Wolfgang Fischer und glaubwürdig verkörpert von Suzanne Wolff, atemberaubend fotografiert von Benedict Neuenfels. «Styx» ist zunächst ganz einfach ein toller Segelfilm über eine Frau, die weiss, was sie will und zupackt. Rike geniesst die Bewunderung des Personals auf einem Frachtschiff, das sich auf derselben Route bewegt, von den Funkpunkten am Festland wird sie begrüsst und begleitet. Bis zu dem Moment, in dem schlagartig eine ganz andere Realität in die des auf der Yacht eindrücklich präsenten nordwestlichen Wohlstands hereinbricht und die Idylle stört. In Rikes Sichtweite steht eine Schiff voller Flüchtlinge still. Hilfe ist angesagt, doch was kann die einzelne Frau auf der viel zu kleinen Yacht allein auf hoher See anstellen? Wir erleben die innere Zerrissenheit einer Ärztin, die helfen will, aber nichts tun kann, wir erfahren die Distanzierung der Anderen, die auf ihre Notrufe abweisend reagieren. Und wir haben schlagartig die schöne heile Welt mit dem Drama der Migration auf engem Raum zusammengebracht. Selten hat man dies im Kino fast wortlos und so verdichtet gesehen. Walter Ruggle
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Pepe Mujica - Der Präsident
Heidi Specogna
Deutschland
93′
Ein ehemaliger Widerstandskämpfer, der zum Präsidenten von Uruguay gewählt wird und fast 90 Prozent seines Gehalts für soziale Projekte spendet: Pepe Mujica, eine der charismatischsten Persönlichkeiten Lateinamerikas, ist als «der ärmste Präsident der Welt» bekannt geworden. Stets ist er, der aus politischen Gründen viele Jahre im Gefängnis sass, seinen Idealen treu geblieben. Sein bescheidener Lebensstil – statt im Regierungspalast wohnt er in einer kleinen Finca – und sein unkonventionelles Auftreten untermauern seine Glaubwürdigkeit bei Jung und Alt. Pepe Mujica vertritt seine Anliegen mit Humor, Verstand und Leidenschaft, sein politisches Engagement für eine gerechtere Gesellschaft stösst international auf Aufmerksamkeit und Zuspruch. Die Filmemacherin Heidi Specogna und ihr Kameramann Rainer Hoffmann haben Pepe Mujica und seine Frau Lucía Topolansky oft besucht und mit der Kamera begleitet. So ist das Porträt eines aussergewöhnlichen Menschen entstanden, der sich auch mit fast 80 Jahren seinen Lebensmut, seinen Witz, seine Menschlichkeit und die handfeste Hoffnung auf Veränderung bewahrt hat. «Pepe Mujica – el presidente» ist ein optimistischer und bewegender Film, der Mut macht.
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Western
Valeska Grisebach
Deutschland
120′
Eine Gruppe von deutschen Arbeitern soll an der Grenze zwischen Bulgarien und Griechenland ein Wasserwerk bauen. Das fremde Land und die umwerfende Landschaft wecken die Abenteuerlust bei den Männern, aber sie erleben auch eigene Vorurteile und Misstrauen. In ihrem ungemein feinfühlig inszenierten Spielfilm betrachtet Valeska Grisebach Momente von Begegnungen und Versuche von Verständigung - einfach wunderbar! Der Filmtitel Western passt und kann gleichzeitig irreleiten: Mit «Western» verbinden wir ein Filmgenre, in dem Cowboys eine Rolle spielen, Pferde, prächtige Landschaften, männliche Abenteuerlust und: die Moral. Es sind Archetypen, die in den klassischen Western auftreten, sie stehen für menschliches Verhalten zwischen Gut und Böse. In unserem Film gibt es die typischen Elemente des Genres zwar auch und ausgeprägt, aber Western ist gleichzeitig weit davon entfernt, ein Western zu sein. Die Regisseurin Valeska Grisebach sagt: «Mich berührt das Vielschichtige, Widersprüchliche, Schillernde an den Motiven des Western, die das Genre selbst ständig reflektiert oder in Frage stellt.» Es sind die Schwächen einer jeden Figur, die diesen Film so ungemein stark machen. Eigentlich ist der Film ja ein Eastern, denn die anreisenden Männer hier sind Deutsche, die nach Bulgarien und also in den Osten reisen. Sie sollen den Bau einer Wasserfassung vorbereiten und kommen nur zögerlich in Kontakt mit der lokalen Bevölkerung. Vom Genre her finden sich Elemente wie die Abenteuerlust, wilde Landschaft, Pferde und Dorfstrukturen, es schält sich ein eher Guter heraus und ein eher Böser, aber nicht nur, denn alle Figuren sind auch Kinder der Umstände, aus denen sie stammen, in denen sie leben. Die Menschen aus dem Dorf träumen von anderswo und sitzen fest, die Männer auf dem Bau stammen aus Ostdeutschland und sind froh um die Arbeit, die sich da bietet. Western, der Film von Valeria Griesebach, ist eine Perle. Wie unser Alltag ist das meiste unspektakulär, birgt alles Ansätze zum Näherkommen wie zum Konflikt. Hier lenkt nicht Aktion ab, hier führt die ruhige Inszenierung in eine ungemein dichte Atmosphäre und hin zu Wesentlichem im zwischenmenschlichen Umgang: Wer ist der andere? Wie können wir uns verständigen? Grossartig, wie unaufgeregt die Filmemacherin das Geschehen betrachtet, die Entwicklungen beschreibt, die Fragilität einer jeden Situation, die in die eine Richtung kippen kann oder in die andere. Ein friedlicher Film voller Sprengstoff, etwas vom Dichtesten, was ich im Kino der letzten Jahre gesehen habe. Walter Ruggle
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Gerhard Richter Painting
Corinna Belz
Deutschland
101′
Gerhard Richter, einer der international bedeutendsten Künstler der Gegenwart, öffnete der Filmemacherin Corinna Belz im Frühjahr und Sommer 2009 sein Atelier, wo er an einer Serie grosser abstrakter Bilder arbeitete. «Gerhard Richter Painting» gewährt einmalige Einblicke in die Arbeit des Künstlers. In hoch konzentrierten Einstellungen lässt uns der Film an einem sehr persönlichen, spannungsgeladenen Schaffensprozess teilhaben. Wir sehen, wie Richter malt, wie er seine Bilder betrachtet und beurteilt, wie er überlegt, abwartet, verwirft, überarbeitet, manchmal auch zerstört und neu beginnt. Corinna Belz lässt uns in ihrem klugen, einfühlsamen Film den vielschichtigen Vorgängen künstlerischen Schaffens näher kommen. Der Blick auf die Leinwand erweitert und verändert sich. Die Bilder werden selbst zu Protagonisten. «Gerhard Richter Painting» ist das eindringliche Porträt eines Künstlers bei der Arbeit – und ein faszinierender Film über das Sehen selbst. Der Bayrische Rundfunk hielt fest: «'Gerhard Richter Painting' ist gerade deshalb so aufschlussreich, weil der Film den Prozess des Erschaffens mit all seinen Unsicherheiten und Irrwegen zeigt. Selbst Richter kann nicht erklären, was genau da passiert, weil Worte und Malerei für ihn nicht zusammengehen. Richter hat sich die Skepsis zum Arbeitsprinzip gemacht und scheint in permanenter, kritischer Kommunikation mit der Leinwand zu stehen: aufmerksam, offen – und zweifelnd.» Richters emotionaler letzter Satz bringt die Qualitäten von 'Gerhard Richter Painting' auf den Punkt: 'Mann, macht das Spass!'» Deutscher Filmpreis 2012: Bester Dokumentarfilm
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Phoenix
Christian Petzold
Deutschland
98′
Deutschland im Jahre Null: Nelly (Nina Hoss) hat seelisch und körperlich schwer verletzt Auschwitz überlebt und wird von Lene (Nina Kunzendorf), einer Freundin aus glücklichen Vorkriegstagen und jetzigen Mitarbeiterin der Jewish Agency, nach Berlin, in ihre alte Heimatstadt gebracht. Dort angekommen, unterzieht sich Nelly erfolgreich einer Gesichtsoperation und macht sich, trotz aller Bedenken von Lene, auf die Suche nach ihrem Mann Johnny (Ronald Zehrfeld), den sie so geliebt hat. Dieser hatte Nelly durch sein Festhalten an ihrer Ehe lange vor der Verfolgung schützen können, doch irgendwann schlugen die Nazis unerbittlich zu. Mittlerweile geht Johnny fest davon aus, dass seine Frau tot ist. Als Nelly ihn endlich aufspürt, erkennt er sie auf tragische Weise nicht wieder. Er meint nur eine beunruhigende Ähnlichkeit mit seiner totgeglaubten Frau zu sehen. Was Nelly auch versucht, er lässt sich nicht vom Gegenteil überzeugen. Aus dieser verwirrenden Situation heraus macht Johnny der für ihn Unbekannten den Vorschlag, seine Ehefrau zu spielen, um an das Erbe zu kommen, das die im Holocaust ermordete Familie Nellys hinterlassen hat. Wohl oder übel lässt Nelly sich darauf ein. Sie wird ihre eigene Doppelgängerin und verzweifelt zusehends an dieser Rolle. Doch sie kann nicht aufhören. Sie möchte wissen, ob Johnny sie geliebt hat. Ob er sie verraten hat. Nelly will ihr Leben zurück.
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Beuys
Andres Veiel
Deutschland
107′
Joseph Beuys. Der Mann mit dem Hut, dem Filz und der Fettecke. 30 Jahre nach seinem Tod erscheint er uns als Visionär, der seiner Zeit voraus war. Geduldig versuchte er uns schon damals zu erklären, dass „Geld keine Ware sein darf“. Er wusste, dass der Geldhandel die Demokratie unterwandern würde. Doch mehr als das. Beuys boxt, parliert, doziert und erklärt dem toten Hasen die Kunst. Wollen Sie eine Revolution ohne Lachen machen? fragt er grinsend. Sein erweiterter Kunstbegriff führte ihn mitten in den Kern auch heute relevanter gesellschaftlicher Debatten. Aus einer kongenial montierten Collage unzähliger, bisher unerschlossener Bild- und Tondokumente stellen Regisseur Andres Veiel und sein Team ein einzigartiges Zeitdokument zusammen: „BEUYS“ ist kein klassisches Porträt, sondern eine intime Betrachtung des Menschen, seiner Kunst und seiner Ideenräume. Der Film bringt uns die Relevanz von Joseph Beuys und seiner Kunst im wahrsten Sinne nahe: Keine verstaubten Museumsexponate, sondern ein Angriff auf die Verhältnisse.
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Die 120 Tage von Bottrop (1997)
Christoph Schlingensief
Deutschland
62′
Alles geht schief: Regisseur Schlingensief wird zum Aufnahmeleiter degradiert und durch einen gewissen Sönke Buckmann ersetzt, dem Katja Riemann prompt den Bundesfilmpreis überreicht. Film als Albtraum – oder umgekehrt. Produzent Volker Spengler bespringt Komparsen, während Bundesinnenminister Kanther in einer Einspielung von der Bundesfilmpreisverleihung Katja Riemann und Till Schweiger – Heroen deutscher Filmkunst – huldigt; Irm Hermann liefert sich, in Erinnerung an gute, alte Fassbinder-Zeiten, eine Schlammschlacht mit Margit Carstensen … Letztere stürzt sich frustriert aus dem Fenster, als sie plötzlich realisiert, dass Fassbinder tot ist; Christoph Schlingensief (Martin Wuttke im Gewand des Dornen gekrönten Jesus Christus) verzweifelt an seinen organisatorischen Unfähigkeiten; die grössenwahnsinnige Leni Riefenstahl taucht auf dem Kamerabock auf; Irm Hermann mutiert angesichts dieses Umstandes zu Lieselotte Pulver … Und alle fragen sich fortwährend, ob und wann denn nun Helmut Berger am Set eintreffe. Gleichzeitig hetzt Agent Schlingensief mit Anzug und Handy durch das heisse Hollywood, trifft auf japanische Touristen, Udo Kier und den Regisseur Roland Emmerich. Das Filmprojekt muss schließlich scheitern, stellvertretend für den von Schlingensief todgeweihten Neuen Deutschen Film. DIE 120 TAGE VON BOTTROP sind Hommage und Abgesang an Fassbinder, an die Exzentrik und an den Wahnsinn einer längst vergangenen Zeit – und zugleich ein Remake von Pasolinis DIE 120 TAGE VON SODOM.
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