Die Auseinandersetzung mit Reichtum, Macht und Ungleichheit hat eine lange kulturhistorische Tradition. «Eat the Rich» hat sich dabei als Schlagwort in der Popkultur etabliert – Ausdruck wachsender Kritik an Privilegien und sozialer Schieflage. Im Film «Triangle of Sadness» zerfällt die gesellschaftliche Ordnung auf einer Luxusjacht, während «Tausendschönchen» mit verspielter Anarchie bürgerliche Werte unterläuft. «The Killing of a Sacred Deer» verhandelt Schuld und Verantwortung in Form einer modernen Tragödie, und die georgische Filmemacherin Salomé Jashi rückt in ihrem Dokumentarfilm «Taming the Garden» die stillen Machtgesten eines Oligarchen ins Bild. Diese Filme regen nicht nur zum Nachdenken an – sie eröffnen auch einen symbolischen Klassenkampf auf der Leinwand. Doch wer frisst hier eigentlich wen?