Fredi M. Murer

Fredi M. Murers «Höhenfeuer» wurde 2015 zum «Besten Schweizer Film aller Zeiten» erkoren. Das Festival Locarno ehrt den Filmemacher 2019 mit dem «Pardo alla carriera». Und filmingo präsentiert die wichtigsten seiner Filme, darunter den Ur-Bergfilm «Wir Bergler in den Bergen sind eigentlich nicht schuld, dass wir da sind». Fredi Murer empfiehlt uns sechs seiner Lieblinge zum Wiederschauen oder neu Entdecken.

Stalker (1979)
Andrei Tarkowski
Russland
155′
Eine in Zeit und Ort nicht näher beschriebene Stadt, die am Rande eines als Zone bezeichneten Gebietes liegt. In dieser Zone geschehen seltsame Dinge, es gibt rätselhafte Erscheinungen, deren Ursache zum Zeitpunkt der Handlung schon Jahre zurückliegt und nur vermutet werden kann. War es eine Atomkatastrophe oder ein Meteoriteneinschlag - man weiss es nicht. Das Gebiet wurde evakuiert, abgesperrt und steht unter schwerer Bewachung. Im Vorspann des Films heisst es: «... was es war? Der Fall eines Meteoriten? Der Besuch von Bewohnern des menschlichen Kosmos? Wie auch immer, in unserem kleinen Land entstand das Wunder aller Wunder - die ZONE. Wir schickten sofort Truppen hin. Sie kamen nicht zurück. Da umzingelten wir die ZONE mit Polizeikordons... und haben wahrscheinlich recht daran getan... im übrigen - ich weiss nicht, ich weiss nicht... Aus einem Interview des Nobelpreisträgers Professor Wallace mit einem Korrespondenten der RAI.» Der Stalker (Kundschafter) verdient sich seinen Lebensunterhalt damit, Leute illegal durch den Sperrgürtel zu bringen und sie innerhalb der Zone zu führen. Seine Tochter ist krank, der Beruf des Vaters und das Leben nahe der Zone haben am Mädchen Spuren hinterlassen. Der Stalker hat Gespür, ja Ehrfurcht für diesen sich ständig verändernden Ort entwickelt, fühlt die Gefahren im Voraus und hat seine Methoden, den tödlichen Fallen, die die Zone stellt, auszuweichen. Zwei seiner Kunden, der Professor und der Schriftsteller, wollen aus unterschiedlichen Motiven an einen Ort gebracht werden, der sich in der Zone befindet und der als "Raum der Wünsche" bezeichnet wird. An dieser Stelle gehen, glaubt man der Legende, die geheimsten, innigsten Wünsche in Erfüllung. Während der Schriftsteller sich die ihm seit einiger Zeit fehlende Eingebung zurück wünscht, hat der Professor völlig andere Absichten: Er will diesen Raum zerstören, weil er dessen Missbrauch befürchtet. Aber auch der Stalker selbst hat seine Gründe, an diesen Ort zu gehen. Er will den Menschen zur Hoffnung auf ein glückliches Leben verhelfen.
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«Drei Männer brechen in einer entwendeten Draisine zu einer streng geheimen Exkursion in eine verbotene, von Menschen verlassene Zone auf, als hätte Tarkowski Tschernobyl kommen sehen. Für mich der rätselhafteste und spannendste Film des Filmmystikers. Und jedes Mal, wenn ich ihn wiedersehe, komm ich seinem Geheimnis einen Steinwurf näher.»
Antonio das mortes (1969)
Glauber Rocha
Brasilien
99′
In einem Dorf im Nordosten erscheint ein «Cangaceiro» und gibt sich als Reinkarnation des berühmten Lampião aus. Antônio das Mortes, der gedungen wurde, das Böse in Gestalt der Cangaceiros und Propheten auszurotten, macht sich auf den Weg, ihn zu treffen und es beginnt ein Duell zwischen dem «Drachen des Bösen» und dem «Heiligen Krieger». Ein Film, so gewalttätig und schön wie das Sertão, der Nordosten Brasiliens, in dem Glauber Rocha sein opernhaftes und vielschichtiges Werk drehte.
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«Schon der Klang dieses Filmtitels versetzt mich schlagartig wieder zurück in meine 1968er-Jahre. Glauber Rocha war für uns politisch engagierten Jungfilmer einer jener Kultregisseure, deren Filme wir auch wegen ihrer visuell anarchischen Kraft nachzuahmen versuchten. Aber die brasilianische «grandeza» im eigenen Land zu finden, erwies sich als vergeblich.»